Stufe gelb des Freizeitereitabzeichens

Alle Reitschüler, grosse wie kleine, starten mit der gelben Stufe. Die Inhalte sind die gleichen wie wir sie unter der Rubrik Kinderreitstunden beschreiben. Sie werden jeweils in der Umsetzung dem Alter des Reitschülers angepasst. Folgende Ziele müssen erreicht werden:

 

- Das Pferd putzen können, die Reihenfolge wissen, die Namen der Putzutensilien und auch warum ein Pferd geputzt wird. Die Reitschüler müssen nur die vorderen Hufe alleine auskratzten können. Sie müssen sich auch getrauen, dass Pferd überall zu berühren und lernen, dass sich das Fell nicht überall gleich anfühlt.

 

- Wenn mit dem Pferd vom Boden aus gearbeitet (und nicht geritten) wird, nennt man dies Bodenarbeit. Die Reitschüler können das Pferd im Schritt führen, es anhalten und über Stangen und um Kurven laufen lassen. Ein Pferd soll auch "gelassen" sein, also nicht bei jeder Gelegenheit erschrecken. Deshalb macht man mit den Pferden verschieden Übungen dazu. In der gelben Stufe sind das: über Plastikplanen laufen, mit einem Regenschirm gehen und verschiedene Gegenstände transportieren.

 

- Der Reitschüler muss so aufsteigen können, dass es für das Pferd angenehm ist. Er muss sich auf dem geführten Pferd ohne Sattel und Gurt tragen lassen können ohne sich mit den Beinen oder Händen festhalten zu müssen (im Gelände und auf dem Reitplatz). Er muss den Rhythmus der Pferdebewegung fühlen und locker mitschwingen können.

 

- Im Schritt und auf dem geführten und gesattelten Pferd kann der Reitschüler freihändig den Entlastungssitz, auch leichter Sitz oder Jagdsitz genannt.

 

- Das Gleichgewicht ist für einen Reiter immens wichtig, damit er nicht bei jedem kleinsten Erschrecken des Pferdes herunter fällt. Deshalb müssen alle auf einem Cavaletto (erhöhte Hindernisstange) balancieren können. Mit dem gleichen Ziel müssen alle Reitschüler verschiedene Übungen aus dem Voltigieren auf dem Schritt gehenden Pferd beherrschen. Gleichzeitig wird mit diesen Übungen die Körperspannung und das Körpergefühl gestärkt.

 

- Entgegen der Meinung von Laien wird ein Pferd nicht (nur) mit den Zügeln gelenkt und gestoppt. Es gehören noch andere sogenannte Hilfen dazu: die Stimme, das Gewicht, die Schenkel und später dann auch noch die Gerte. Auf der Stufe gelb lernen die Reitschüler das Pferd mit der Stimme, den Schenkeln und ihrem Gewicht zu lenken. Die Zügel kommen erst in der nächsten Stufe dazu.

 

- Zu einem guten Pferdemensch wird man erst, wenn man auch viel theoretisches Wissen rund ums Pferd hat. In der Stufe gelb beschäftigen wir uns mit den einfacheren Körperteilen, den Fellfarben und der Funktion des Fells, der Stallarbeit, der Pferdesprache, wie ein krankes von einem gesunden Pferd unterschieden werden kann und wer zu den Verwandten der Pferde gehört.

 

- Es passiert in der Laufbahn eines Reiters immer wieder, dass er vom Pferd fällt. Das verletzungsarme Fallen kann geübt werden. Deshalb nehmen alle Reitschüler an einem Sturztraining teil.